Unfreiwillige Abendteuerferien
Meine Freien 2015 in Finnland wollte ich eigentlich mit einem Freund verbringen, der jedoch hat sich absolut gelangweilt. Ihm hatte es zu viel Natur, Bäume, Seen und Strassen und viel zu lange Distanzen auch verfügten die herumstehenden Bäume leider über keine Geschlechtsteile an denen man hätte Spielen können. All das habe ich ihm aber schon im vorn hinein erklärt und gesagt.
Aber wie der Mensch nun einmal ist muss er es zuerst selber erleben, sehen und fühlen. Erste motzereien von ihm kamen schon im Flieger von Zürich nach Helsinki, der Sitz sei zu Eng und und und.... aber erst recht begonnen hat alles als wir in Joensuu angekommen sind. Den Mietwagen abgeholt bei Europcar und los ging es. Wir fuhren die 120 km nach Lieksa und organisierten bei Teemu den Schlüssel fürs Areal "Oppiaho". Angekommen dort nach weiteren 30 km durch den Wald wollten wir den Strom einschalten und nichts passierte. Im Stromkasten kamen ein paar Kabel heraus an denen der Zähler für den Strom montiert sein sollte. So versuchten wir unser Glück in der Grenzstation das auch zum Areal gehört. Aber genau das selbe Bild in diesem Stromkasten, herausschauende lose Kabel und kein Zähler mehr drin. Ja wenn mal man eine Pechsträhne hat....
Areal = Oppiaho, das Anwesen von Lilly in Finnland
So etwas passiert wenn 10 Monate niemand dort ist und auch die angelieferte Post nicht weiter geleitet wird, so können solche Dinge in der Fremde geschehen. Andere Länder andere Sitten. Ohne Strom auch kein Wasser da die Pumpe fürs Wasser im Keller auch Strom braucht. Das alles wäre ja noch halbwegs annehmbar gewesen. Als wir dann versuchten den Ofen im Wohnzimmer anzufeuern begann das totale Chaos. Der Rauch zog nicht durch den Kamin ab und kam direkt wieder ins Wohnzimmer. Das ganze Haus voller Rauch.
Mein Freund hatte da bereits die Nase voll, ich dachte er wo seit bald 30 Jahren einen Wohnwagen am Bodensee hat und jedes Wochenende mit seiner alten dorthin fährt sei etwas verbunden mit der Natur und könne auch mit einfacheren mitteln Leben. Wasser hätten wir in 5 Liter Kanistern im Laden kaufen können und ein Notstromaggregat wäre auch nur etwa 500.- Euro gewesen. Aber der Ofen wollte nicht abziehen, somit auch keine Wärme im Haus. Schon kam morgens um 01:00 die frage nach einem Hotel auf. Ich wahr dazu aber noch nicht bereit. Im Moment ist gerade "Mid-Summer-Night" da ist es morgens um 03:00 so hell draussen wie bei uns am abend um 21:00 Uhr.
Wir beschlossen die erste Nacht auf dem Areal zu schlafen, und am Morgen Lilly in der Schweiz zu kontaktieren. Es wahr zwar kalt aber mit einem Pulli und einer Hose wahr es aushaltbar. Am nächsten Tag begann zuerst einmal die suche nach der Ursache. Am Vorabend hat uns Teemu noch einen Zettel der Post in die Hand gedrückt, wo geschrieben stand das der Briefkasten zu voll gewesen sei und die Post in Lieksa abgeholt werden müsse. Vielleicht fanden wir da den Grund warum auf dem Areal der Strom weg wahr.
Wir fuhren nach Lieksa und gingen dort in die Touristeninformation (Karelia Expert), die Dame dort wahr sehr hilfsbereit und telefonierte mit der Stromfirma. Die erklärte ihr das noch Rechungen offen seien. Die zu bezahlen hätte nicht gereicht, da die Besitzerin zuerst einen neuen Vertrag mit der Stromfirma machen muss. In den 8 Tagen wo wir dort wahren ist das nicht möglich. So suchte ich dem Frieden zu liebe ein Hotel in Lieksa für die nächsten zwei Nächte. Ausser Fressen, Scheissen, Herumliegen und Wichsen, aus der Nase Rotzen und Motzen konnte er nichts produktives zu unserem Aufenthalt beisteuern.
Aber was mach ich nun mit einem total gelangweilten Füdlibürger Bünzli Schweizer ? Ich versuchte im die Natur etwas schmackhaft zu machen und fuhr mit ihm am dritten Tag in das Reservat in der nähe vom Areal Oppiaho. Dort wollte ich zu Mittag essen wie es in Finnland üblich ist. Er meinte: "Ich habe keinen grossen Hunger !" und nahm sich nur etwas Fisch und Kartoffeln. Aber später dann in den K-Market rennen und Pommes Chips, Bananen und solches Zeug kaufen die man dann im Hotel frisst. Auch durfte das Mineralwasser kein Gas haben und noch Sirup dazu. "Wenn ich mich das gewohnt bin will ich das auch hier !" wahr seine Antwort. Ich habe ihm auch gesagt: "Wenn du an einer Kasse etwas bezahlst, so sage am Schluss immer "Kiitos" Nein man muss den doofen Schweizer raushängen und "Merci" sagen genauso wie das mit dem "Hei". Er sagt immer "Grüezi" statt "Hei" wenn er in einen Laden trampelte.
(Kiitos = Danke, Hei = Guten Tag, Hei Hei = Aufwiedersehen).
Sein ganzes gehabe und sein benehmen haben mich langsam immer mehr auf die Palme gebracht. Ich suchte nach einer Lösung. Ich machte das ganze nun abhängig davon wie er nun reagiert wenn ich ihm den Vorschlag mache das wir die Sauna bei der Grenzstation benutzen. Ich fuhr nach dem Spaziergang im Reservat mit ihm dorthin und beging das Saunahäuschen bei der Grenzstation. Auf meine Frage wollen wir Sauna machen, kam von ihm die gelangweilte Antwort: "Ich brauche das nicht !". So wahr für mich Sonnenklar den Typen möglichst schnell und einfach abzuschieben. Alleine geht es mir besser und ich will nicht meine ganzen Ferien zur Sau machen wegen einem Treudooftrottligen Schweizer der sich total langweilt.
Wir fuhren zurück nach Lieksa, dort ging ich in die Bäckerei und telefonierte Jetreisen in Luzern. Ob es eine Möglichkeit gebe Herrn Wolfisberg einen früheren Flug zu Organisieren. Roman dort suchte nach einem Flug für den nächsten Tag und konnte mir den für 530.- Sfr. offerieren. So fragte Ich Beat: „Willst du morgen nach Hause fliegen?“ Seine Antwort kam prompt und direkt: "Ja wenn es möglich ist". Zuerst wahr er erstaunt und dann doch froh das ich ihm eine so einfache Lösung organisierte. Den Abend und die Nacht überstanden, wahr er schon morgens um 06:00 bereit um an den Flughafen Joensuu zu gehen. Ich aber lies mir meinen Schlaf nicht rauben und schlief bis 07:30. Um 08:00 fuhren wir los und um 09:15 wahren wir dort. Von Dienstag bis Freitag, kaum 4 Tage von zu Hause weg, er konnte es kaum erwarten ein zu Checken und in den Flieger zu steigen. Er machte mir dann noch ein SMS als er zu Hause in Menzingen angekommen wahr.
Ich versuchte indessen auf dem Areal mit Teemu den Ofen anzufeuern und evtl. in Betrieb zu nehmen. Was aber zum Resultat führte das wir einen Kaminfeger benötigen. Ich machte danach zuerst einmal richtig Sauna um mir zu überlegen was mache ich in den restlichen 5 Tagen hier in Finnland. Mit sauberem Körper und gereinigten Gedanken habe Ich beschlossen am nächsten Tag nach Jyväskylä zu fahren und dort 2 Nächte im Hotel zu verweilen. Ich habe dann die Nacht auf dem Areal verbracht und bin am Samstag morgen losgefahren.
Ich nahm die 4 Stündige fahrt nach Jyväskylä auf mich. Es wahr wunderbar Autofahren stundenlang und Kilometerfressend durch die herrliche Natur mit all den Seen und weiten Wäldern. In Jyväskylä angekommen bezog ich das Hotel und habe mich zuerst einmal im Hotel eignem Restaurant verpflegt. Die Nacht im weichen Bett genossen habe ich am Sonntag das
Alvar Alto Museum besucht mit einem anschliessenden Bummel durch die Universitätsstadt Jyväskylä. Gelandet bin ich im Natur Historischen Museum wo ich mich über die auf dem Areal angetroffene Schlange schlau machte.
Am Montag morgen bin ich wieder zurück gefahren von Jyväskylä via Kuopio über Nurmes nach Lieksa. Als ich aus Jyväskylä fahren wollte sah ich den ersten Elch in freier Natur. Eine Elchkuh wollte vor mir die Strasse überqueren. Ich stoppte und gewährte ihr den Vortritt. Ich bin dabei fast ausgeflippt. Ein echter Elch. Wieder angekommen auf dem Areal machte ich zuerst wieder einmal richtig Sauna. (
Video von der Sauna) Dann am Abend zu Teemu gehen und das weitere Vorgehen Betreff des Kamins und dem Strom zu besprechen. Ich habe eine weitere Nacht auf dem Areal verbracht und habe am Morgen die Vorbereitungen gemacht für den Abschied vom Areal. Am Dienstag habe ich nochmals lange herrlich Sauna gemacht am Nachmittag dann den Schlüssel vom Areal wieder Teemu gebracht und bin dann weiter ins Hotel nach Joensuu.
Die letzte Nacht verbrachte ich wieder im Hotel in Joensuu so das ich am nächsten morgen nicht noch eine Stunde Autofahren musste zum Flughafen. Ich hatte viel Spass auf so viele Unerwartete Dinge zu treffen und Lösungen dafür zu suchen. Es wahren richtige "Adventure Holiday's". Ich werde auf jeden Fall wieder nach Finnland gehen.
Nun zum Abschluss geh ich noch mit einem Freund aus der Zeit in der ReHa Bellikon an den Truck-Grand-Prix auf den Nürburgring. Ich hoffe das der nicht auch so rumzickt. Ich freue mich darauf das Spektakel wieder einmal zu sehen. Wie die Trucks ihre Runden im Rennen ziehen. Ein alter Kollege von meinem Exfreund Werner wird uns dort erwarten und freut sich auch schon mich wieder einmal zu sehen.
So komme ich dann doch zu meinem Abschluss endlich alles gemacht zu haben was ich mir vor dem Unfall und in der Zeit wo ich im Spital und in der ReHa gelegen bin einmal vorgenommen habe.
Alle Fotos von meinem Aufenthalt findest Du
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